Bei der diesjährigen Auswahl der Stipendiaten für das Projekt "Stipendien für Nicaragua", dem die Geschwister-Scholl-Schule durch die Schulpartnerschaft mit dem Instituto Jaime Marzá eng verbunden ist, besuchten Johana Zambrana Coca, Eveling Novoa und Pia Lorina Maier die Berwerber/innen in ihren Familien.
Unabhängig davon, ob die Bewerber für ein Stipendium ausgewählt werden oder nicht, klärt Eveling die angehenden Studierenden über die Bedingungen der Universitäten und das Leben in den Städten Rivas und Managua auf. Sie erzählt von Erfahrungen der Einsamkeit mancher Bewerber in der Großstadt und den Konsequenzen einer Schwangerschaft während des Studiums. So werden die SchülerInnen emotional auf ihre Studienerfahrungen vorbereitet. Alle Bewerber stammen aus dem ländlichen Gebiet der Insel Ometepe und haben überdurchschnittliche Noten. Fast alle sind Kinder von Landwirten.
Johana und Eveling fragen die Bewerber nach ihren Zukunftsplänen und ihre Eltern nach den sozioökonomischen Bedingungen im Haushalt (wie viele Kinder, wie viel Einkommen, welche Art von Arbeit, etc.).
Viele der KandidatInnen sind Kinder alleinerziehender Mütter, welche wie Rosa (rechts) in ihrer Bewerbung schrieb: „den Platz von Vater und Mutter einnehmen“. Das bedeutet Kindererziehung, Haushalt, Arbeit auf dem Feld und Tausch der Ernte gegen Salz, Öl, Zucker und Kleidung. Oft leben sie in kleinen Dörfern am Fuße des Vulkans und haben zwei Stunden Fußweg zur weiterführenden Schule. „Ein großes Opfer über die vielen Jahre“, sagt Rosa im Gespräch und möchte deshalb Weiterlernen – an der staatlichen Uni in der Hauptstadt Managua (UNAN).
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