Mit Beginn des Schuljahrs 2006/07 hat die Geschwister-Scholl-Schule eine Partnerschaft mit dem Institutio Jaime Marzá in Nicaragua beschlossen. Die Schule liegt in einer armen bäuerlichen Gegend auf Ometepe, einer Insel im riesigen Nicaragua-See, der 15mal größer ist als der Bodensee.
Seitdem unterstützt die GSS die mittelamerikanische Schule durch Spenden aus regelmäßig stattfindenden Aktivitäten (Sponsorenläufe, Klassenprojekte u. Ä.)
Bildung scheint in Deutschland eine Selbstverständlichkeit zu sein.
In Ländern der sogenannten Dritten Welt hängt sie ab von der ökonomischen Situation der Familie.
1970 gab es in Nicaragua 43% Analphabeten.
Zu Beginn der 1980er Jahre sank die Quote infolge der Alphabetisierungskampagnen der Sandinistischen Regierung auf 12%.
Laut Unesco waren es im Jahr 2005 wieder 35,7%.
1983 wurden 8% des BIP für Bildung ausgegeben, 1993 waren es 4,7%, 2003 nur noch 3,1%.
Aktuell sind es 25 USDollar pro Kopf und Jahr.
(In Deutschland 1450$ in Costa Rica 230$, in Honduras immerhin noch 70$
Das heißt: Schulbesuch ist zwar weitgehend kostenlos, die obligatorische Schuluniform, Schulmaterial, Hefte, Bücher, Stifte etc. müssen aber bezahlt werden.
Bei einer Arbeitslosenquote von 80%, Löhnen, die nur zu 32% zur Deckung der Lebenshaltungskosten einer Familie reichen, erübrigt sich für die meisten Jugendlichen die Frage nach dem Schulbesuch. Für Familien aus weit entfernten Gemeinden gestaltet sich die Situation noch schwieriger Sobald ihre Kinder von der Grundschule in die weiterführende Schule wechseln müssten, kommt für sie nun auch noch das Problem des Transports hinzu. Täglich mit dem Bus zu fahren, kann sich niemand leisten, so dass viele mit dem Fahrrad fahren (bis zu 2 Stunden für einen Weg). Manche Familien besitzen jedoch kein Fahrrad und die Strecke zu Fuß zu gehen, ist praktisch nicht möglich, da bereits eine halbe Stunde nach Schulschluss die Sonne untergeht. Hervorzuheben ist auch, dass sehr viele Jugendliche in ihren Familien bereits die Rolle des (zusätzlichen) Ernährers übernommen haben. So verwundert es nicht, dass sehr viele Schüler ihren Schulbesuch selbst finanzieren müssen und oft sogar die eigenen Geschwister unterstützen.
Durchschnittlich besuchen Nicas 4,9Jahre eine Schule, auf dem Land sind es teilweise nur 2,7 Jahre.
wurde am 3. März 1991 gegründet, Namensgeber war der katholische Priester Jaime Marzá, der auf der Insel Ometepe wirkte.
In der Schule arbeiten der Direktor: Ivan Jeronimo Sevilla Romero, neun Lehrerinnen und Lehrer, eine Sekretärin, eine Hausmeisterin und ein Wächter.
Im Augenblick hat die Schule 345 Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur fünften Klasse, durchschnittlich hat jede Klasse 38 Schülerinnen und Schüler.
Unterricht findet statt von Montag bis Freitag von 12.30 Uhr bis 17.30 Uhr ( da die Schüler normalerweise einen sehr weiten Schulweg haben und vormittags noch Haus - und Feldarbeit erledigen müssen).
Unterrichtsfächer sind: Spanisch, Mathematik, Naturwissenschaften: Physik, Chemie, Biologie, Englisch, Geografie, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Sport.
Jedes Fach wird in 90- Minuten - Blöcken unterrichtet.
Seit Weihnachten 2005 besteht eine Kooperation der Geschwister-Scholl-Schule Konstanz mit dem Projekt "Stipendien für Nicaragua" , das von unserer ehemaligen Schülerin Romy Nissel gegründet wurde. Mit der Weihnachtsaktion 2005 der Fachschaft Religion wurde die Zusammenarbeit initiiert und inzwischen auf vielseitige Art und Weise ausgebaut. Im Sommer 2006 wurde schließlich durch alle Gremien der Schule eine Partnerschaft mit dem Instituto Jaime Marzá in Balgüe beschlossen.
Maßnahmen, die am Instituto Jaime Marzá durchgeführt werden, weisen allgemein eine besonders hohe Reichweite auf, da sich das Einzugsgebiet der Schule auf 9 von den 12 Gemeinden der Region des Vulkans Maderas auf Ometepe erstreckt. Während die weiterführende Schule in Merida nur von Kindern und Jugendlichen der Gemeinden Merida, San Ramón und Tichana besucht wird, gehen auf das Instituto Jaime Marzá Kinder und Jugendliche aus den Gemeinden Balgüe, Santo Domingo, El Escino, San Fernando, Madronial, Corozal, Las Cuchillas, San Pedro und La Palma.