Die vier haben einen langen Atem: Sie liefen Runde um Runde für die Partnerschule.  Bild: RischeDie Spannung vor dem Lauf ist greifbar. Schüler, Eltern und Lehrer können den Startschuss im Konstanzer Schwaketenstadion kaum erwarten, denn sie haben sich ein großes Ziel gesetzt.

Als sich pünktlich um zehn Uhr die ersten Läufer symbolisch auf den Weg nach Nicaragua machen, liegen noch 10 000 Kilometer vor den Hobbysportlern und das Bewusstsein, etwas Gutes für die Partnerschule in Nicaragua zu tun. Doch die Anstrengungen sollten sich lohnen. 24 Stunden danach oder 27 250 Runden später kommen alle Teilnehmer auf eine Ge samtdistanz von 10 900 Kilometern.

Die rote Kunststoffbahn an der Schwaketenstraße war dabei durchgehend besetzt. Tagsüber waren es bis zu 300 Schüler und Erwachsene, die Runde um Runde drehten. Nachts seien es immer mindestens vier Läufer gewesen, die sich für das weit entfernte Ziel abmühten, so Erik Ruckebier, Physik- und Sportlehrer: „Selbst bei Regen und stürmischen Winden waren sie nicht von der Bahn zu bekommen." Bei überwiegend Sonnenschein jedoch wetteiferten die Schüler um die meisten Bändle. Denn nach jeder geschafften Runde mussten sich alle Läufer eines überstreifen. Die Organisatoren verließen sich aber nicht nur auf die Anzahl der Bändle. Gezählt wurde doppelt und dreifach. Denn auf der Bahn hatte die Schule hintereinander drei Zählposten aufgestellt. In Schichtarbeit überwachten einige Lehrer dort die abgelaufenen Runden mit Strichtabellen und mechanischen Zählern. Einige Schüler waren so ehrgeizig, dass sie sogar die Marathondistanz von 42 Kilometern zurücklegten, andere dagegen erlaubten sich auch mal einen Spaziergang. Leonie, Andrea und Loana schnappten sich ihren Musiklehrer und sangen lautstark „Yesterday" und „What a Wonderful World" mitten auf der Bahn.

„Danach waren wir wirklich ziemlich aus der Puste", so Loana. Doch am Ende zähle schließlich das gemeinsame Ziel, armen Menschen zu helfen, meinte Leonie. Und Philipp erzählte schon drei Stunden nach dem Start, dass sie das Ziel auf jeden Fall erreichen würden. „Die 10 000 Kilometer schaffen wir ganz locker", erklärte der Elfjährige und er sollte Recht behalten.

Rund 20 000 Euro kamen am Ende für die Partnerschule Jaime Marzá in Balgüe zusammen. Ein wichtiger Garant für diesen Erfolg war auch Gerry Mayr. Der ehemalige Schüler der Geschwister-Scholl-Schule lief beim Nicaragua lauf die 24 Stunden durch und schaffte eine Distanz von 105 Kilometern.

Artikel auf Südkurier Online: http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/10-900-Kilometer-fuer-den-guten-Zweck;art372448,5596824

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